Handbuch 2023

Über 25 Jahre sind vergangen, seit wir die ersten Solaranlagen in unser Programm auf- genommen haben. Viele tausend Anlagen wurden seither auf Reisefahrzeuge integriert und ständig wurden neue Bauteile entwi- ckelt. Die aufklebbare Halterung sowie die Dachdurchführung wurden von uns erdacht und gebaut. Kopiert wurden wir oft, aber die Qualität des Originals wurde nie erreicht. Fernsehteams mit ihren Expeditionsfahrzeu- gen waren ebenso monatelang mit unseren Systemen bei extremen Temperaturen unterwegs, wie Segler rund um den Globus. Gut zu wissen ist allemal, dass die Anlagen auch unter erschwerten Bedingungen zu- verlässig arbeiten, aber im Regelfall werden doch Reisefahrzeuge für weit weniger spektakuläre Reisen ausgerüstet. Für einige Tage Power für die Toskana Rundfahrt oder wenn mal wieder kein Strom am günstigen Stellplatz vorhanden ist, aber man doch noch etwas bleiben möchte ohne im Dunklen zu sitzen. Solarstrom wird lautlos erzeugt, ist überall kostenlos verfügbar und somit die innovative und cleverste Stromlösung für mobile Einsätze. Aufbau und Funktion einer Solaranlage Grundsätzlich besteht eine Solaranlage aus einemoder mehreren Solarmodulen auf dem Dach und einer Regelung, die im Innenraum sitzt. Bei Lichteinstrahlung gibt dann die So- laranlage über die Regelung elektrischen Strom ab. Es handelt sich hierbei um Gleich- strom in 12 oder 24 Volt. Dieser Strom wird von der Bordbatterie solange aufgenommen bis die Regelung erkennt, dass die Batterie/n vollgeladen ist/sind und daraufhin die Ver- bindung unterbricht. Die Solaranlage funkti- oniert sozusagen wie ein herkömmliches Batterie-Ladegerät – nur ohne Netzanschluss. Die Regelung sorgt dafür, dass die Batterie/n immer optimal geladen, aber nicht überladen wird/werden und stellt sicher, dass kein Strom zu den Solarmodulen während Dunkelphasen zurückfließen kann. Bei Anlagen (Reisemobil, Boot), wo im Standbetrieb zwei getrennte Batteriesysteme (Start- und Bordversorgung) vorgesehen sind, wirddie Solaranlagenorma- lerweise auf die Bordbatterie angeschlossen und die Startbatterie über die Regelung mit überschüssigem Strommit versorgt. Übrigens bleiben alle anderen Ladevor- richtungen (Lichtmaschine, 230 V-Ladegerät usw.) ebenfalls wie bisher an der/den Batte- rie/n angeschlossen. Die Solaranlage wird immer nur als zusätzliche Lademöglichkeit dazugeklemmt. Hierzu aber später mehr. Spezialfall Caravan: Viele Wohnwagen besitzen keine eigene Bordbatterie, da die Bordversorgung entweder über das Zugfahr- zeug oder über ein 230 V-Vorschaltgerät mit 12 V-Ausgang mitversorgt wird. Ist eine So- lar-Anlage vorgesehen, muss im Gegensatz zu den oben beschriebenen Anlagen eine Bordbatterie eingebaut werden. Diese sorgt dann dafür, dass der erzeugte Strom bis zum Gebrauch gespeichert wird. Ist geplant im Caravan einen Rangierantrieb zu integrieren, muss für dessen Versorgung eine Bordbat- terie vorgesehen werden. Da die Ladung vom Zugfahrzeug oftmals sehr schwierig bzw. nur mit relativ großem Aufwand reali- siert werden kann, ist die Ladung über ein Solarmodul die weitaus einfachere und kos- tengünstigere Lösung. Welches Modul für welchen Einsatz? In den Anfangsjahren wurde auch bei Reise- fahrzeugen amorphe Solarmodultechnik eingesetzt. Fast gänzlich verdrängt wurden diese Dünnschichtmodule aber von kristal- liner Zelltechnologie, da diese über einen weitaus höheren Wirkungsgrad verfügt. Bei Reisefahrzeugen ein unschlagbarer Vorteil, da die zur Verfügung stehende Fläche be- grenzt ist. Je nach Herstellungsverfahren wird unterschieden zwischen polykristallinen und monokristallinen Solarmodulen. Poly- kristalline Module sind einfacher und güns- tiger in der Herstellung, haben aber bedingt durch ihr Herstellungsverfahren bei gleicher Fläche weniger Leistung als monokristalline Solarmodule. Aus diesem Grund gehen wir keine Kompromisse ein und verwenden für unsere Solarmodule grundsätzlich immer nur monokristalline Zellen . Neu in unserem Programm sind Solarmodule mit CDS -Mo- dultechnik. Sie sind der Nachfolger der bis- herigen CIS Module. Diese hatten unschlagbare Vorteile, wenn das Solarmodul teilweise abgeschattet wurde. Ein Umstand der sich durch die aufgestellte SAT-Anlage oder eine Dachbox nicht immer vermeiden lässt. Nachteil der bisherigen CIS-Module war, dass diese durch den Glas/Glas-Verbund schwerer und durch den geringeren Wirkungsgrad etwas größer ausfielen. Bei den CDS -Modulen ist dies kein Thema mehr. Durch eine spezielle Verschaltung mono- kristalliner Zellen in Verbindung mit spezi- ellen Zelldioden sind diese jetzt leichter und auf die Fläche gesehen weitaus leistungs- stärker als ihre Vorgänger. Erhebliche Leistungsvorteile ergeben sich auch bei Verwendung 72-zelliger BLACK LINE Standardmodule. Denn nach den Er- fahrungen und positiven Testergebnissen (siehe hierzu auch Seite 19 ) sind ab sofort alle Module dieser Baureihe 72-zellig ausge- rüstet – ein technischer Mehraufwand (Standardmodule verfügen in der Regel nur über 36 Zellen), der jedoch laut Testbericht auch bei ungünstigen Wetterverhältnissen einen Mehrertrag möglich macht. d a b b g s s g f s v k k m b Foto: shutterstock.com Solarmodul Solar-Laderegler Bord-Batterie zum Endverbraucher bzw. Unterspannungsschutz zum Ladegerät (evtl.) über Batterietrennrelais zum Fahrzeuggenerator Der Strom von der Sonne Solar-Info Solar-Strom – Die innovative Antwort der Zukunft 8

RkJQdWJsaXNoZXIy NjQyMDE=