Handbuch 2022

Foto: Eddi Böhnke 12 Solar-Info Solar-Strom – Die innovative Antwort der Zukunft Werden Starterbatterien ständig einer zykli- schen Belastung ausgesetzt, verlieren sie sehr schnell ihre ursprüngliche Speicherkapazität. Daher sind als Bordbatterie grundsätzlich, auch ohne Solaranlage, solare oder als zyk- lenfest ausgewiesene Akkus zu empfehlen. Im Bereich Bordbatterien wird sehr kontro- vers diskutiert; jeder hat eigene Erfahrungen gemacht, die verallgemeinert werden, ohne die unterschiedlichen Einsatzgebiete zu be- rücksichtigen. Diese sind aber ganz entschei- dend für den zu verwendenden Batterietyp. Denn wer nur eine 8-Watt-Lampe und eine kleine Wasserpumpe für kurze Zeit betreibt, merkt 50% Kapazitätsverlust selbst nach Jahren noch nicht, da er auch von der ver- bleibenden Batteriekapazität nur einen Bruchteil verbraucht. Wer jedoch mehrere Verbraucher betreibt, für den ist es nicht un- wichtig, ob die Beleuchtung in der Hälfte der Zeit ausfällt, obwohl er schwere Akkus mitschleppt. Welche Kapazität ist notwendig? Je größer die Kapazität (Ah) der Batterie, umso länger kann Strom entnommen werden. Ist die Größe der Batterie nicht durch Platz- oder Gewichtseinschränkungen vorbestimmt, dann sollte man immer eine höhere Kapazität an- streben. Für das Solarmodul spielt die Batte- riegröße keine Rolle. Eine kleine Batterie ist eben schneller voll als eine große, wobei in einer großen mehr Strom gespeichert und danach entnommen werden kann. Zu beden- ken ist auch, dass die Lebensdauer einer Bat- terie stark von der Entladetiefe abhängt. Somit ergibt sich durch die Erhöhung der Kapazität nicht nur ein größerer Speichervorrat, sondern auch eine weitaus höhere Lebenserwartung (siehe hierzu auch Batterie-Info auf den Seiten 60–79 ). Natürlich macht es bei der Dimensionierung keinen Sinn, mit einer leis- tungsstarken Solaranlage eine kleine Batterie zu laden. Denn voller als voll wird die Batterie nicht, das heißt, die Solarzelle könnte noch stundenlang die Kapazität einlagern, die Ihnen dann fehlt, wenn die Energie gebraucht wird. Natürlich lassen sich zur Kapazitätserhöhung auch mehrere Batterien zusammenschalten. Ungefähre Berechnung: Strombedarf ( Ah ) pro Tag x 4 = .......Ah Diese Kapazität sollte nicht unterschritten werden. Ist im Reisemobil oder Caravan die Größe der Batterie nicht durch Platzmangel vorbe- stimmt, sollte eine Kapazität von etwa 100 Ah angestrebt werden. Sind größere Verbraucher (Wechselrichter, Kompressorkühlschrank) an Bord, empfehlen wir in jedem Fall grundsätz- lich die doppelte Kapazität vorzusehen. Kühlschrank mit Solaranlage Kühlaggregate in Reisefahrzeugen sind ab Werk in der Regel sog. Absorber Systeme (Dometic/Thetford). Sie arbeiten zumeist mit Gas auf 230 V und können auf 12 V umge- schaltetwerden. DieseSysteme sind imGasbe- trieb zwar relativ wirtschaftlich, haben aller- dings im Strombetrieb mit 12 V einen sehr schlechten Wirkungsgrad. Der Stromverbrauch eines Absorberkühlschranks (ständig ca. 6,6 A–12 A) kann über eine Solaranlage nicht ausgeglichen werden, das Gerät muss des- halb im Standbetrieb auf Gas weiterlaufen. Gleiches gilt für die billigen 12 V-Pelltier- Kühlschränke bzw. -boxen, mit denen gekühlt und geheizt werden kann. Große Vorteile bieten Kompressor Geräte (Dometic, Engel, Kissmann), die bei 12 V einen sehr hohen Wirkungsgrad erzielen und mit Solarbetrieb ausgeglichen werden können. Klimaanlage mit Solaranlage Leider ist es praktischnichtmöglich, denhohen Stromverbrauch einer Kompressor-Klimaanlage über eine Solaranlage oder eine handelsüb- liche Brennstoffzelle auszugleichen. Betrieben über einenWechselrichter, entnehmenbrauch- bare Klimaaggregate weit über 50 A und ver- brauchen somit innerhalb kürzester Zeit eine großeMenge anBatteriekapazität.Wennüber- haupt, ist dieser Stromverbrauch nur wäh- rend der Fahrt auszugleichen (siehe hierzu Seite 135 ). Solarleistung beachten Vorsicht ist geboten bei den Herstellerangaben zur Leistungsabgabe eines Solarmoduls. Bei unseren Solarmodulen findet sich die Nenn- leistung (Wp) stets in der Modulbezeichnung

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