Handbuch 2022

■ Normalerweise sindWohnwagen mit ei- nem Vorschaltgerät ausgestattet. Ein solches Netzgerät wandelt anliegenden 230 V-Wech- selstrom in 12 V-Gleichstrom um, mit dem die Verbraucher an Bord betrieben werden. Ist der Caravan an ein Fahrzeug angekuppelt, übernimmt in der Regel die Startbatterie des Zugfahrzeugs die Stromversorgung. Der Nach- teil dieses Systems ist ganz klar. Stehen keine 230V von außen zur Verfügung, be- steht immer dieGefahr, dass dieStartbatterie des Zugfahrzeugs zu stark belastet wird. Problemlösung Bordbatterie Die Lösung aller Probleme ist der Einbau ei- ner eigenen Bordbatterie. Einige Caravan- Hersteller bieten bereits ab Werk ein solches Autark-Paket an. Unabhängig von jeder Steck- dose und ohne Angst, dass am nächsten Tag die Startbatterie des Zugfahrzeugs entladen ist, steht eine gesicherte 12 V-Stromversorgung zur Verfügung – Komfort wie im Reisemobil! Wer über ein Rangiersystem nachdenkt, kommt um eine separate Bordbatterie übri- gens sowieso nicht herum, da die Antriebs- motoren auf eine 12 V-Versorgung angewie- sen sind. Die richtige Ladung WermitseinemWohnwagenunterwegsist,sollte auch die Zeit während der Fahrt dazu nutzen die Bordbatterie wieder aufzuladen. Während derMotor läuft, steht dazu genug Ladeleistung zur Verfügung. Das Problem ist nur, dass es vom Motor des Zugfahrzeugs ganz vorne bis nach ganz hinten, wo die Bordbatterie plat- ziert ist, ein sehr langer Weg ist. Da der Kabel- querschnitt beschränkt ist und auch noch eine Steckverbindung dazwischen liegt, geht viel Ladespannung verloren. Da normale Pkw- LichtmaschinenzudemdieMotorleistungkaum nutzen und eine nur geringe Ladespannung produzieren, ist es ohne Hilfsmittel absolut unmöglich die Bordbatterie vernünftig zu laden, geschweige denn, die Vollladung zu erreichen. Ein frühzeitiger Ausfall der Batterie wäre da- mit vorprogrammiert. Abhilfe Lade-Booster Das Ladeproblem beimWohnwagen lässt sich durch einen Lade-Booster lösen. Dieser wird im Caravan montiert und gleicht Spannungs- verluste der ankommenden Ladeleitung nicht nur vollständig aus, sondern erhöht die Span- nung auf das nötige Niveau, um – je nach Batterietyp – den Akku mit der für ihn opti- malen Ladekennlinie vollständig aufladen zu können. BeimMT BCB lädt die Boostereinheit ähnlich einem hochwertigen 230 V-Lade- gerät. Auch die Batterietemperatur wird vom Gerät erfasst und die IUoU-Ladekennlinie entsprechend optimiert. Durch eine Sensor- steuerung werden die Leitungsverluste komplett ausgeglichen und gleichzeitig der maximale Ladestrom so geregelt, dass die Steckverbindung keinen Schaden nimmt. Der MT BCB ist übrigens so konzipiert, dass in die Ladeleitung kein separates Trennrelais eingebaut werden muss. Das Gerät über- nimmt auch diese Funktion. Clevere Kombination Was ist aber mit der Batterieladung, wenn das Fahrzeug steht? Eine Solaranlage ist eine gute Lösung, umaber die Batterie optimal zu laden (regelmäßige Vollladung über einen Zeitraum von ca. 24 Stunden), muss zusätzlich immer auch eine 230 V-Lademöglichkeit vorgesehen werden. Warum also nicht beide Funktionen verbinden? Während der Fahrt wird über die Boostereinheit geladen und wenn imStand- betrieb230Volt von einer Außensteckdose zur Verfügung stehen, übernimmt die integrierte Wechselstromeinheit. Hier kannder Ladestrom zudem etwas höher sein, da keine emp- findlichen Steckkontakte überbrückt werden müssen. Einfacher Einbau Der Einbau eines MT BCB ist relativ einfach zu bewerkstelligen. Die Ladeleitung vom Zugfahrzeug wird mit dem BCB-Eingang verbunden. Der Ausgang führt unmittelbar auf die in der Nähe sitzende Bordbatterie. Der Temperatursensor und die Sensorleitung werden ebenfalls an der Batterie angeschlos- sen und der Batterietyp über Schiebeschalter amMT BCB einprogrammiert. Das Bedienteil ist übrigens abnehmbar und kann im Innen- raummontiert werden, um von dort den je- weiligen Ladevorgang und die Funktion zu überwachen. Einsatz im Reisemobil Für Reisemobile eignen sich optimal die IUoU Lade-Booster (siehe Seiten 104–107) mit 25 A bzw. 45 A Ladeleistung. Wer gleichzeitig auch über 230 V nachladen will, integriert zusätz- lich ein MT Ladegerät (siehe Seiten 98–101) oder entscheidet sich für den MT BCB 25/20. Dieses Kombigerät (siehe Seite 111) ist leistungsstärker als der hier vorgestellte MTBCB10/10 . ImReisemobil ist die leistungs- stärkere Version meistens besser geeignet, da erfahrungsgemäß mehr Batteriekapazität verbaut ist. Die kleine BCB-Version ist nur sinnvoll bei kleinen Bordbatterien (bis max. 70 Ah) und bei größerer Batteriekapazität, wenn parallel zur Hauptladung die Zusatz- ladung mit 10 A ausreichend ist. Lader-/Booster-Kombi auch für Caravans Optimale 12 V-Ladung während der Fahrt und an 230 V-Landstrom 114 Lader-/Booster-Kombination für Reisemobile Optimale 12 V-Ladung während der Fahrt und an 230 V Foto: Hobby und Multicamper

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