Handbuch 2022

104 ■ ErfahreneWohnmobilistenkennendasPro- blem. Trotz leistungsstarker Lichtmaschine ist die Ladung der Bordbatterie nie so ganz opti- mal. Bei kurzenÜberlandfahrten zumnächs- ten Stellplatz wird kaumStromnachgeladen und selbst nach stundenlanger Reisezeit ist die Batterie doch nicht ausreichend voll. Dieses Problem hat sich in letzter Zeit noch weiter verschärft, da die Fahrzeughersteller dazu übergegangen sind, intelligente Licht- maschinen zu verbauen. Diese orientieren sich am Ladezustand der Startbatterie und stellen – wenn diese ausreichend geladen ist – ihren Dienst komplett ein. Hierbei spielt es keine Rolle, in welchem Ladezu- stand die angehängte Bordbatterie ist. Für beide Probleme gibt es eigentlich nur eine richtige Lösung unddas ist ein Lade-Booster. Dieser überwacht die Bordbatterie/n, führt dieser/diesen immer genau die Strom- menge zu die gebraucht wird und kümmert sich auch um die Vollladung. Lade-Booster gibt es als Einzelgeräte oder in Kombination mit einemLadegerät (BCB siehe ab Seite 108). Gibt es keine einfache Lösung? Die Frage stellen sich Reisemobilisten schon seit Jahrzehnten. Das Problem liegt darin begründet, dass die Bordbatterie parallel zur Starterbatterie geladen wird. Es handelt sich also nicht umeinen eigenen separaten Lade- kreis. Die Bordbatterie wird vom Aufbauher- steller einfach mit einem Trennrelais an die vorhandene Startbatterie mit angeklemmt. Das Trennrelais sorgt dann dafür, dass bei laufendem Motor beide Systeme verbunden sind und geladen werden, und bei stehendem Motor für die Trennung. Somit wird verhin- dert, dass in Standzeiten die Startbatterie von den Bordverbrauchern parallel entladen wird. Das erste Problem, das dann aber bei der Ladung entsteht ist, dass beide Batterie- systeme unterschiedlich tief entladen sind. Die Bordbatterie nämlich umein Vielfaches mehr als die »unbenutzte« Starterbatterie. Durch das Zusammenschalten beider Batteriesysteme erhält die Lichtmaschine zwar das Signal zur Ladung – die fast volle Starterbatterie (die zudem auch immer näher an der Lichtma- schine sitzt) verhindert aber einen hohen Lade- strom, den jedoch die Bordbatterie sehr gut vertragen könnte. Wie schon erwähnt, hat sich die Sache weiter verschärft, wenn eine sog. „Intelligente Lichtmaschine“ verbaut ist. Deren Steuerung erkennt denMotorstart und nachdem festgestellt wurde, dass die Start- batterie ausreichend Ladung hat, wird die Lichtmaschine praktisch ausgeschaltet. Wird ein starker Verbraucher eingeschaltet (Sitz- heizung, Licht usw.) wird diese wieder akti- viert. Wann das geschieht, hat der Fahrzeug- hersteller festgelegt. Die Ladung der Bord- batterie wird jedenfalls nicht als Verbrauch erkannt und hat keinen Einfluss auf das System. Eine sichere Nachladung der Bord- batterie/n garantiert – unabhängig davon welche Lichtmaschine verbaut ist – nur ein Lade-Booster. Er fordert den Strom von der Startbatterie an und lädt wie ein Ladegerät seine Bordbatterie/n komplett voll. Problemlösung: Lade-Booster Ein weiteres Problem sind die langen Lei- tungswege. Während die Startbatterie zumeist in Nähe der Lichtmaschine sitzt, sind die Bord- batterien da untergebracht, wo sich gerade ein freier Platz angebotenhat. Verkabelt wird dann erfahrungsgemäß mit gerade ausreichendem Kabelquerschnitt und somit ist die optimale Nachladung durch den entstehenden Span- nungsabfall zusätzlich eingeschränkt. Abhilfe schafft auch hier ein Lade-Booster. Dieser, in die Ladeleitung zwischen Starter- und Bord- batterie eingebaut, erhöht die Ladespannung auf den für die verwendete Bordbatterie vor- geschriebenen Wert und lädt wie ein hoch- wertiges 230V-Ladegerät die Bordbatterien. Die vom Batteriehersteller vorgeschriebene Lade-Kennlinie wird umgesetzt und garan- tiert auch während der Fahrt schnelle und optimale Ladung und somit verlängert sich die Batterie-Lebensdauer erheblich. Warum ein IUoU Lade-Booster? Es gibt Lade-Booster, die mit einer einfachen IU-Kennlinie arbeiten. Diese haben aber das Problem, dass es bei längeren Überland- fahrten zu einer Überladung kommen kann. Auch ist es unserer Meinung nach wichtig, dass die Ladung genau auf den vorhandenen Batterietyp abgestimmt ist. Aus diesem Grund arbeiten die MT Lade-Booster von BÜTTNER ELEKTRONIK mit einer IUoU-Kenn- linie, wie sie auch bei hochwertigen Ladege- räten üblich sein sollte. Somit ist unabhängig vomBetriebszustand und der Länge der Fahrt immer gewährleistet, dass optimal geladen und vollgeladen wird. Optimale Ladung und Überwachung MT Lade-Booster wurden von uns entwickelt, werden in Deutschland gebaut und sind – wie alle unsere Geräte – auf den Einsatz imReise- mobil abgestimmt. Der Batterietyp kann am Booster eingestellt werden. Die Booster sind zusätzlich mit einem Batterie-Temperatur- Sensor ausgerüstet. Dieser misst die Batterie- temperatur, damit die Ladeelektronik auch AGM-/Gel-und LiFePO4-Batterienmit der opti- malen Kennlinie aufladen kann. So ist immer die richtige Ladekennline garantiert – unab- hängig von Klimazone oder Einbausituation. Über Sensorleitungen werden auch die jewei- ligenBatteriespannungengemessen. Und sollte wider Erwarten die Starterbatterie hohen Ver- brauch anmelden, wird die Ladung der Bord- batterie schrittweise reduziert aber sofort wie- der angepasst, wenn genug Power zur Ver- fügung steht. Alle MT Lade-Booster sind mit einem Anzeigepanel ausgerüstet. Dieses kann abgenommen werden und im Innenraum zur Fernüberwachung dienen. Last but not least sind die Gerätemit einemdrehzahlgesteuerten Lüfter ausgerüstet, um zu gewährleisten, dass auch bei ungünstigen Einbaubedingungen die volle Ladeleistung gewährleistet ist. Lade-Booster für Reisemobile Optimale Ladung während der Fahrt – auch bei kurzen Fahrstrecken T E C H N I K - I N F O EURO 6 geeignet ■ Bei vielen Fahrzeugen mit Euro 5 und Euro 6 ist die Ladung der Bordbatterie/n während der Fahrt nicht mehr ohne Wei- teres möglich. Ist eine sog. „Intelligente Lichtmaschine“ verbaut, stellt diese bei einem gewissen Spannungsniveau (der Starterbatterie) die Arbeit nämlich einfach ein – und somit auch die Ladung der Bordbatterie/n. Unsere Ladebooster (Seite 106/107) sowie die BCB-Kombigeräte (Seiten 111–115) sind so konstruiert, dass die Ladung erst abgeregelt wird, wenn die Bordbatterie/n voll aufgeladen sind. Lade-Booster Reisemobil Optimale Ladung während der Fahrt

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