Handbuch 2020
63 BÜTTNER ELEKTRONIK Genügend Batteriekapazität Damit die gewünschte Standzeit überbrückt werden kann bzw. ein Reisefahrzeug autark ist, muss eine ausreichende Batteriekapazität vorgesehenwerden. Eine Solaranlagemit einer zu kleinen Batterie macht wenig Sinn. Bei- spiel: Stellen Sie sich vor, Sie haben eine kleine Regentonne. Diese ist bei Regen zwar schnell voll, aber bei Wasserentnahme auch schnell erschöpft. Obwohl es also noch stundenlang regnet, können Sie nicht so viel Wasser speichern wie gebraucht wird. Genauso verhält es sich auch mit der Solar- anlage und der Batterie. Ist die Batterie voll, kann noch stundenlang die Sonne scheinen, doch es wird nichts mehr gespeichert. Wenn Ihnen genau diese Leistung später fehlt, sollten Sie nicht Ihrer Solaranlage die Schuld geben! Die Lösung des Problems ist dann die Speicherkapazität, die durch Vergrößern oder Erweitern der vorhandenen Batterien erhöht werden muss. Eine Erhöhung der Kapazität wirkt sich übrigens auch auf die Lebensdauer der Batterien positiv aus, denn diese ver- schleißen umso schneller, je tiefer die Ent- ladung ist. Da sich bei Verdoppelung der Kapazität die Entladetiefe auf zwei Batterien verteilt und somit halbiert, hält der erweiterte Batteriesatz auch erheblich länger. geforderte Ladespannung eingehalten wird, die bei bestimmten Batterietemperaturen reduziert bzw. komplett eingestellt werden muss. Ob sich eine Umrüstung lohnt, ist er- fahrungsgemäß von den jeweiligen Einsatz- bedingungen abhängig. Wer seine Bord- batterie nur wenig belastet, wird auchmit der preislich günstigeren zyklenfesten Flüssig- Säure-Batterie akzeptable Einsatzzeiten er- reichen. Wer dagegen seinen Akku auch zyk- lisch mal stärker belastet (z.B. Wechselrichter, TV-SAT), ab und an in Richtung Tiefentladung geht, oder wenn sich starke Erschütterungen (Fernreisen) nicht vermeiden lassen, für den wird sich die Umrüstung von einer Flüssig- Säure Batterie auf einen der genannten Batterietypen sicher lohnen. Batterie-Info Bord-Versorgungsbatterien T E C H N I K - I N F O Frühzeitiger Ausfall ■ Die Bordbatterie fristet in den meisten Fällen ein jämmerliches Dasein. Nicht selten haben Reisemobil-Hersteller die Batterien unter die Fahrzeugsitze verbannt – und dort sind diese weder einzusehen, noch leicht zugänglich. Bei Gel- und AGM-Batterien ist dies weniger problematisch, da solche keine direkte und regelmäßige Wartung verlangen. Anders sieht es bei Nassbatterien aus. Diese müssen in regel- mäßigen Abständen kontrolliert und der Flüssigkeitsstand mit destilliertem Wasser ausgeglichen werden. Bei hohen Temperaturen und ständigen Lade- und Entladezyklen, sollten die Batterien monatlich überprüft und reguliert werden. Geschieht dies nicht, ist ein Kapazitätsverlust bereits vorprogrammiert. Im schlechtesten Falle droht ein schneller Ausfall! Gel- und AGM-Batterien sind dagegen absolut wartungsfrei. Was aber nur bedeutet, dass die Kontrolle des Flüssigkeitsstands entfällt, da der sogenannte Elektrolyt bei beiden Ausführungen fest gebunden ist. Die Wartung und Pflege von Gel- oder AGM-Batterien ist jedoch ebenfalls außerordentlich wichtig: In regelmäßigen Abständen muss/müssen die Batterie/n mit einem geeigneten Ladegerät komplett aufgeladen werden. Diese Aufgabe kann von der Lichtmaschine während der Fahrt nicht übernommen werden, da die Ladespannung hierfür definitiv zu niedrig ist. Nehmen Sie diese Wartungsintervalle bitte nicht auf die leichte Schulter. Früher Ausfall und Kapazitätsverlust sind in fast allen Fällen auf Ladefehler zurückzuführen. Entweder stand die Batterie über einen zu langen Zeitraum teil- bzw. tiefentladen, oder die Batterie hat den Vollladezustand nicht oder zu selten erreicht. In beiden Fällen kommt es zu schädlicher Sulfatierung, die – wenn überhaupt – nur sehr schwer regeneriert werden kann. Deshalb immer darauf achten, dass mit einem geeigneten Ladegerät in regelmäßigen Abständen über einen Zeitraum von mindenstens 24 Stunden vollgeladen wird. Um jederzeit die optimale Leistung bei maximaler Lebendauer zu erreichen, empfiehlt sich die Verwendung eines MT Batterie iQ ( siehe Seite 84 ). Dieser verhindert von vorne herein die schädliche Sulfatbildung und sorgt dafür, dass die noch vorhandene Kapazität bei maximaler Lebensdauer zur Verfügung gestellt werden kann.
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