Handbuch 2019

62 Handelt es sich um eine zyklenfeste Bat- terie, ist zusätzlich eine Kapazitätsangabe mit einer Entladezeit aufgedruckt. Diese Angabe fehlt bei reinen Starterbatterien, so zum Bei- spiel 12 V 120 Ah (100 h oder C 100). Je höher die Ah-Angabe bei gleicher Entladezeit, umso mehr Strom kann eine Batterie speichern und wieder abgeben. Welcher Batterietyp? Zyklenfeste Bordbatterien gibt es als kon- ventionelle Flüssig-Säure-Batterie, als Gel- sowie in AGM- und in jüngster Zeit auch in Lithium (LiFePO4)-Ausführung. Flüssig-Säure zu Gel- oder AGM-Batterien unterscheiden sich darin, dass der Elektrolyt nicht in flüssi- ger, sondern in gebundener Form vorliegt. Bei Gel –wie der Name schon sagt – ist dieser in Gel gebunden, was den Vorteil hat, dass bei einem Gehäusebruch keine Säure austre- ten kann, außerdem benötigt dieser Batterie- typ keine Außenentlüftung. Gleiche Voraus- setzungen auch bei der AGM-Batterie. Diese Batterietechnologie wurde für Fahrzeuge mit hohem Stromaufkommen und parallel zur Fahrzeug-Hybridtechnik entwickelt. AGM (Absorbent Glass Mat) bindet die Flüssigkeit vollständig in einem hochporösen Mikro- glasfaservlies und macht diese damit gänz- lich auslauf- und kippsicher. Große Vorteile bei den von uns angebotenen MT AGM- Batterien ergeben sich dadurch, dass die Elektrodenplatten extrem verpresst wurden. So wurde eine höhere Speicherleistung reali- siert und gleichzeitig die Abschlammung und somit der Verschleiß stark minimiert, auch ein innerer Kurzschluss ist so gut wie ausge- schlossen. Die hohe Packungsdichte optimiert aber nicht nur den chemischen Prozess und gewährleistet hohe Zyklenzahlen und extre- me Rüttelfestigkeit, sondern ermöglicht auch höhere Stromaufnahme bei kälteren Außentemperaturen, was besonders beim Winter-Camping interessant ist. Lithium, in LiFePO4-Ausführung, nehmen beim Ein- satz als Bordbatterie eine Sonderstellung ein. Sie sind bei gleicher Speicherkapazität leich- ter und kompakter gebaut und erreichen eine weitaus höhere Zyklenlebensdauer. Voraus- gesetzt aber auch, dass die Infrastruktur auch darauf ausgelegt ist. Dieser Batterietyp ist in der Anschaffung auch um einiges teurer als die bisher beschriebenen Bordbatterien. AGM-, wie auch Gel- und LiFePO4-Batterien sind absolutwartungsfrei.Wichtig ist aber, dass das eingesetzte Ladegerät für den jeweiligen Batterietyp freigegeben ist und auf die Lade- kennlinie umgeschaltet werden kann. Wer also von konventioneller Flüssigbatterie auf einen anderen Batterietyp wechseln will, muss zuvor prüfen, ob das eingebaute Lade- gerät tauglich ist. Wenn dies nicht der Fall ist, kann zum originalen Bordladegerät ein MT Ladegerät (siehe Seiten 86 bis 91) , oder ein Batterie-Control-Booster (BCB) (siehe Sei- ten 98 bis 105) parallel geschaltet werden. Diese Geräte optimieren und übernehmen nicht nur die Vollladung, sondern garantieren auch eine schnellere Aufladung der zumeist zu schwach ausgelegten, serienmäßigen La- degeräte, die Fahrzeughersteller abWerk vor- sehen. Die Ausnahme bilden nur die LiFePO4 Batterien. Hier ist vor Umrüstung abzuklären, ob die bereits im Fahrzeug vorhande- nen Ladeeinrichtungen (Ladegerät/Solar- regler usw.) kompatibel sind, da gewähr- leistet sein muss, dass eine vom Hersteller ■ In der Regel dient bei Reisefahrzeugen oder im Marinebereich ein Batteriesatz zum Be- treiben der Verbraucher an Bord und ein sepa- rater Batteriesatz zumStarten der Maschine. BeideSystemesolltenbeiStillstanddesMotors getrennt undwährendder Fahrt zusammen- geschaltet sein. Somit steht zum Starten des Motors immer genug Leistung zur Verfügung, ganz egal, wieweit die Standverbraucher die Bordbatterie entladen haben. Läuft derMotor, dann werden die beiden Batteriesysteme zusammengeschaltet undgemeinsamwäh- rendder Fahrt über dieLichtmaschinegeladen. DieseSteuerungstrennungerfolgt inder Regel automatisch über ein Trennrelais, einen Dio- denverteiler oder einen Ladestromverteiler. Welche Batterie für welchen Einsatzzweck? Vorab sei nochmals erwähnt: Ob Sie eine So- laranlage einbauen oder nicht, reine Starter- batterien sind als Bord- bzw. Versorgungs- batterien grundsätzlich nicht zu empfehlen, da sie vom inneren Aufbau nicht für zyklische Belastungen ausgelegt sind und schnell ihre Speicherkapazität verlieren. Siehe hierzu auch Seite 11 dieses Handbuchs. Als Bordbatterien eignen sich letztendlich nur Bleibatterien, die speziell für zyklischen Batterieeinsatz ausge- legt sind. Nur diese ermöglichen gute Span- nungsstabilität über einen langen Zeitraum, akzeptable Zyklenfestigkeit sowie geringe Selbstentladung. Da Starterbatterien, wie auch zyklenfeste Bordbatterien in gleichen Batteriegehäusen ausgeliefert werden, muss man sich am Gehäuseaufdruck orientieren. Bei Starterbatterien findet man die Angabe des Kälteprüfstroms in–A– (12V88Ah450A). Optimale Energieversorgung Batterie-Info: Flüssig-Säure | Gel | AGM | LiFeP0 4 Batterie-Info Bord-Versorgungsbatterien

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